Haus mit Asbest

ASBEST – VON DER WUNDER- ZUR PROBLEMFASER

Laut Gesetz, muss der Verkäufer eines Hauses in der Regel auf Asbestbelastungen in einem Gebäude hinweisen. Dennoch stelle ich in der Praxis, vor allem bei meinen Sanierungsprojekten aus den 50er bis 70er Jahren, immer wieder fest, dass meine Bauherren trotz Nachfrage beim Verkäufer, keine oder eine falsche Antwort bekommen – sei es aus Unwissenheit oder Gerissenheit.

Der Name Asbest stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „unvergänglich“. Das Material wurde vor allem in der Zeit zwischen 1960 und 1980 intensiv verbaut und galt als Wunderwaffe des Baus: langlebig, vielseitig verwendbar und vor allem billig. Seit 1993 ist die Herstellung und Verarbeitung des Materials in Deutschland verboten, allerdings befindet es sich noch immer in zahlreichen Verwendungsformen. Experten schätzen, dass es in ca. 3000 bis 5000 unterschiedlichen Produkten steckt: von Dacheindeckungen, Fassaden, Fensterbänke, Rohrleitungen oder auch Lüftungsschächte bis hin zu Fußbodenkleber, Farbe und Spachtelmasse.

Fairerweise muss man hinzusagen, dass Asbest im „Ruhezustand“ mehr oder weniger ungefährlich für uns Menschen ist. Nur wenn man das Material z.B. bearbeitet, sägt, bohrt oder Bauteile abreißt, dann werden die darin gebundenen gesundheitsschädlichen feinen Fasern freigesetzt. Immer dann also, wenn Sie Häuser oder Wohnungen aus dieser Zeit kaufen oder renovieren wollen ist Vorsicht geboten.

Nur ein Experte kann mit Hilfe einer Materialprobe ermitteln, ob Ihr Kaufobjekt oder Wohnräume kontaminiert sind Das bedeutet zwar für Sie erstmals eine Zusatzinvestition, allerdings sparen sie sich bei einem positiven Befund eine Menge Ärger und Kosten – denn eine solche Sanierung ist wegen der besonderen Anforderungen an Arbeitssicherheit, Entsorgung, Hygiene und so weiter um ein Vielfaches aufwändiger und teurer als eine gewöhnliche Renovierung.

 Falls Sie Fragen zu diesem Thema haben oder einen Asbest-Experten suchen, dann können Sie mich gerne jederzeit kontaktieren.